2017 war auf vielen Ebenen ein turbulentes und chaotisches Jahr: Donald Trumps erstes Präsidentschaftsjahr, aufflammende Krisenherde im Nahen und Mittleren Osten sowie in Südostasien, viele wegweisenden Wahlen in Europa. Doch für viele Anleger wird 2017 vor allem wegen einer Sache in Erinnerung bleiben: Kryptowährungen.
Rasanter Aufstieg – tragischer Abstieg?
Die Kryptowährung Bitcoin ist derzeit in aller Munde. Zwar war sie dies bereits im Mai als die Weltöffentlichkeit auf die ersten Rekorde schaute, aber die immensen Kursschwankungen, die sich seitdem ereigneten, hielten weiterhin die Finanzwelt in Atem.
Tatsächlich hat sich seit Mai viel getan. Damals war die magische Marke von 2000 US-Dollar geknackt worden. Seitdem jedoch steigerte sich der Wert über die Sommermonate kontinuierlich, wenn auch mit starken Schwankungen. Im August hatte sich der Rekordwert vom Mai bereits verdoppelt. Die Dynamik nahm im Herbst noch weiter zu, bis der Kurs schließlich im November schließlich explodierte. Im Dezember setzte sich dieser Trend fort, bis am 17.12. der bislang höchste Wert, rund 19.500 US-Dollar, erreicht war. Danach setzte allerdings wiedermal ein altbekanntes Problem von Bitcoin ein: starke Schwankungen. In den letzten Tagen fiel das virtuelle Zahlungsmittel zwischenzeitlich auf 13.000 US-Dollar zurück. Dieses Problem hatten übrigens nahezu alle Kryptowährungen. Durchweg kam es zu Kurseinbrüchen von 30 bis 40 %. Die Ursachen dafür sind unklar. Im September führte beispielsweise ein Verbot von Bitcoin als Zahlungsmittel in China zu einem Preisrückgang von 30 %. Ein solches globales Ereignis fand in den letzten Tagen allerdings nicht statt.
Ausblick auf 2018
Trotz der Kurseinbrüche der vergangenen Tage wird die Bedeutung der Kryptowährungen in 2018 vermutlich weiter zunehmen. Viele Experten prognostizieren für das kommende Jahr weitere rasante Wertsteigerungen. Dieselben Experten sahen den Abstieg der letzten Tage allerdings auch nicht kommen. Trotz des Potentials von Bitcoin, Ethereum und Co. ist schwer vorhersehbar, wie es weitergeht. Die vielen Vorteile wie Unabhängigkeit von Banken und Ländern oder neue, einfachere Investitionsmöglichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen. Regierungen werden sich ebenfalls mit den neuen Zahlungsmitteln zunehmend auseinandersetzen müssen. Bislang gibt es noch keine steuerlichen Richtlinien in Deutschland zu Bitcoin oder anderen Kryptowährungen. Auch dies wird sich 2018 vermutlich ändern. Bei allem Hype um Kryptowährungen, keine Sorge: unsere Telefonkonferenzen werden sie auch noch im nächsten Jahr in Euro bezahlen können.