Die Batterieleistung bei Smartphones ist ein immer wichtigeres Thema in den vergangenen Jahren geworden. Nun arbeiten südkoreanische Forscher an einer neuen Technologie, die das Problem langfristig lösen soll.
Lithium-Akku hat viele Nachteile
Der herkömmliche Handy-Akku – kurz für Akkumulator – funktioniert auf der Basis von Lithium-Verbindungen. Diese Technik wurde 1991 erstmals von Sony auf den Markt gebracht und wurde zunächst in Kameras verwendet. Inzwischen wird ein Großteil der tragbaren Elektrogeräte wie Tablets, Digitalkameras oder Notebooks von solchen Lithium-Akkus angetrieben. Auch in Elektrofahrzeugen werden sie verbaut.
Allerdings weisen diese Lithium-Akkus wesentliche Nachteile auf. So haben die Batterien eine begrenzte Lebensdauer – zwar gehen die meisten Hersteller von rund 1.000 Ladezyklen aus, allerdings macht in den meisten Fällen der Handy-Akku früher schlapp. Der Grund: ein „Teilladen“, also ein Aufladen bei nicht leerem Akkustand, erhöht den Verschleiß. Dadurch kann es bereits wesentlich früher zu längeren Ladezeiten oder kürzerer Akkuleistung kommen. Ein weiterer Minuspunkt ist die Temperaturempfindlichkeit im Betrieb und die große Umweltbelastung bei der Herstellung und der Entsorgung der Lithium-Akkus.
Kooperation von Samsung mit südkoreanischer Universität
Wissenschaftler des Korea Advanced Institute of Science and Technology in Südkorea stellten kürzlich einen neuen Akku vor, der im Vergleich zur Lithiumbauweise viele Vorteile besitzt: der wasserbasierte Hybridkondensator. Dieser soll mehr als 100.000 Ladezyklen ohne Probleme überstehen. Darüber hinaus beträgt die Ladezeit nur einen Bruchteil von der eines herkömmlichen Akkus. So würde ein Handy-Akku auf Basis von wasserbasierter Hybridkondensatoren nur wenige Minuten zum Vollladen benötigen. Auch die Herstellung ist wesentlich günstiger und umweltfreundlicher als bei der Lithium-Technologie. Die Leistung soll ebenfalls viel höher sein, was bedeutet das auch lange Telefonkonferenzen oder Arbeiten am Smartphone in Zukunft ohne Aufladen möglich sein könnten.
Derzeit sind die Modelle der südkoreanischen Wissenschaftler jedoch noch nicht als Handy-Akku nutzbar. Deshalb unterstützt Samsung die Forschung, um möglichst bald die neue Technologie in ihre Geräte zu implementieren. Wann das sein wird, ist allerdings noch unklar.