Breitbandzugang im europäischen Vergleich

Ein Internetzugang ist heutzutage der Standard in Industrienationen, aber auch die meisten Schwellenländer und einige Entwicklungsländer verfügen über einen guten Netzwerkausbau. Doch es gibt große Unterschiede, was die Geschwindigkeit der Datenübertragung betrifft. So waren vor gut 20 Jahren Übertragungsraten von maximal 30 bis 40 Kilobit pro Sekunde über die damals üblichen Telefonmodems zu erreichen – eine Zahl, die heutigen Internetnutzern unglaublich langsam erscheint.

Breitband-Verbindung

Um moderne Anwendungen des Internets wie die Live-Übertragung von Videomaterial, Telefonkonferenzen oder Cloud-Computing effektiv nutzen zu können, sind weitaus höhere Datenübertragungsraten nötig.  Ein Maßstab soll die so genannten Breitband-Verbindung sein, die laut Internationaler Fernmeldeunion (ITU) ab einer Übertragungsgeschwindigkeit von 2048 Kilobit pro Sekunde besteht. Dieser Schwellwert wird von Deutschland anerkannt. In anderen Ländern – etwa in Österreich, USA oder Südkorea – gibt es hingegen andere Definitionen. Allerdings reichen 2048 Kilobit pro Sekunde oft nicht aus, um alle Möglichkeiten, die das World Wide Web heutzutage bietet, zu nutzen. Insbesondere die Verwendung von Applikationen, die zur Industrie 4.0 gehören, verlangen häufig nach einer noch größeren Verbindungsgeschwindigkeit.

Europäischer Vergleich

Laut Eurostat, dem Statistischem Amt der Europäischen Union, ist die Tendenz bei europäischen Unternehmen, die Breitbandzugang haben, seit Jahren steigend. So lag der Anteil an Unternehmen mit einem solchen Zugang im gesamten Euroraum 2015 bei 96 % (Quelle). Die Spitzenreiter waren Litauen, die Niederlande und Finnland mit jeweils 100 %. Deutschland befand sich genau im Durchschnitt. Das Schlusslicht bildete die Tschechische Republik mit 76 %.

Bei einer Statistik des Digitalverbands Bitkom aus dem Jahr 2014, die die Breitbandversorgung der privaten Haushalte in europäischen Ländern vergleicht, schnitt ebenfalls Finnland mit 88 % am besten ab. Deutschland rangierte auf Platz fünf mit 85 %. Der EU-Durchschnitt lag bei 76 % und Bulgarien verfügte mit 54 % über die schlechteste Breitbandversorgung.

Bild: Bitkom
Bild: Bitkom