Laut einer aktuellen IWF-Prognose braucht es umfassende politische Maßnahmen, um die Entwicklung der Weltwirtschaft wieder anzukurbeln. Wichtig ist vor allem die Auflösung bereits seit geraumer Zeit bestehenden Spannungen wie Handelskonflikte oder Brexit.
Vorherige IWF-Prognose nach unten korrigiert
Die frühere IWF-Prognose wurde neu veröffentlichten Bericht nach unten korrigiert. Für 2019 wird nun ein globales BIP-Wachstum von 3,2 Prozent angenommen; für 2020 sind es 3,5 Prozent. Dies ist jeweils 0,1 Prozent niedriger als die Schätzung, die der Internationale Währungsfonds im April abgab. Insgesamt steht es um das globale Wachstum zwar gut, aber rund 70 Prozent davon entfallen auf Schwellen- und Entwicklungsländer, welche häufig unbeständig sind.
Aufgrund der vielen Spannungen wie etwa dem Handelskonflikt zwischen den USA und China oder dem Risiko eines No-Deal-Brexits herrscht allgemein große Ungewissheit am Weltmarkt. Diese Ungewissheit spiegelt sich in Zögerlichkeit bei Investitionen wider, was zur ohnehin teils instabilen Lage beiträgt. Trotz dieses negativen Geschäftsklimas sind die Zahlen am Weltmarkt jedoch durchaus positiv. So ist die Verbrauchernachfrage hoch, die Arbeitslosigkeit auf einem Rekordtief und die Lohnkosten in vielen Ländern im Anstieg. Auch der Dienstleistungssektor befindet sich im Auftrieb – die Produktion hingegen geht zurück.
Risikos für die Entwicklung
Zwar haben China und USA vorerst einen Waffenstillstand vereinbart, aber sollte der Handelskonflikt und die daraus resultierenden Strafzölle nicht eingestellt werden, könnte dies katastrophale Folgen für den Weltmarkt haben: Das globale BIP könnte 2020 um ganze 0,5 Prozent geringer ausfallen, so der IWF. Doch auch eine Verschlimmerung im Finanzsektor aufgrund der möglichen Folgen jahrelanger Niedrigzinspolitik oder Unruhe in der Eurozone könnten weitreichende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben.
Um diesen Risiken entgegenzuwirken, braucht es konsequente politische Maßnahmen. Dazu zählen Methoden, um Handelshemmnisse abzubauen bzw. die Situation am Weltmarkt zu stabilisieren. Wichtig ist insbesondere auch globale Zusammenarbeit. Diese verhindert den Aufbau und die Zuspitzung von Konflikten und ermöglicht Austausch von Technologie und Wissen – vor allem in Bezug auf globale Probleme und Herausforderungen wie Klimawandel, Cybersicherheit oder Korruption.