Zuletzt durfte man hoffen, dass sich die Lage zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik wieder entspannt. Seit Beginn dieser Woche ist jedoch klar, dass der Handelskrieg weitergeht und mit immer härteren Mitteln gefochten wird.
Vorwurf der Währungsmanipulation
Noch nicht einmal zwei Wochen ist es her, da veröffentlichte der IWF einen Bericht über die angespannte Lage der Weltwirtschaft samt Maßnahmen wie auch in Zukunft die internationale Gemeinschaft zusammen für nachhaltige Entwicklung sorgen kann. Nun hat sich die Lage schneller zugespitzt als erwartet. So wirft das amerikanische Finanzministerium China Währungsmanipulation vor – die Volksrepublik beschuldigt wiederum die USA, sie würden die internationale Ordnung zerstören. Das Reich der Mitte weist den Vorwurf bezüglich der Manipulation des Yuan zurück. Die Abwertung sei eine natürliche Reaktion auf die derzeitige Situation am Markt.
Nach Monaten des Konfliktes ist es unmöglich, einen Schuldigen zu benennen. Dennoch scheint die erneute Eskalation ein Ergebnis der Erhöhung der Strafzölle seitens der USA zu sein. Darauf antworte China mit einem Import-Stopp amerikanischer Agrarprodukte und der bereits erwähnten Abwertung des Yuan. Ob diese rein zufällig ist, ist zu bezweifeln. Tatsächlich wurde mit der aktuellen Abwertung ein kritischer Punkt überschritten. Erstmals seit dem Jahr 2008 kostet ein Dollar mehr als sieben Yuan.
Quelle: Die Presse
Auswirkungen auf die Börsenmärkte
Das der amerikanisch-chinesische Handelskrieg ebenfalls gravierende Folgen für den Rest der Welt hat, ist am Montag auf den Börsenmärkten wieder schmerzlich bewusst geworden. Der DAX erreichte seinen tiefsten Stand seit Anfang Juni, wobei es bereits in der vergangenen Woche zu einem Kursverlust von 4,4 Prozent kam – der höchste Wochenverlust seit Herbst 2018. Auch der Leitindex der Eurozone, EuroStoxx fiel um 1,93 Prozent. Die Märkte in Paris und London verloren sogar mehr als 2 Prozent.
Dieser Kursfälle könnten allerdings nur der Anfang von düsteren Zeiten an den Börsenmärkten sein, falls sich der Handelskrieg zwischen den USA und China nicht langfristig wieder entspannt. Es bleibt zu hoffen, dass auf beiden Seiten Einsicht einkehrt. Zum einen ist die wirtschaftliche Dominanz Chinas ohnehin nicht aufzuhalten, zum anderen schaden die Angriffe gegeneinander am Ende nur beiden Seiten. Es gibt keine Gewinner in einem Währungskrieg.