Der aktuelle ifo-Geschäftsklimaindex für März erfuhr einen deutlichen Anstieg. Der höchste Wert seit Juni 2019 darf auf einen raschen Aufschwung in den nächsten Monaten hoffen. Wir haben alles Wichtige rund um den neuen ifo-Index für Sie zusammengefasst.
Wie wird der Index ermittelt?
Jeden Monat führt das ifo Institut (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.) eine Befragung von rund 9.000 deutschen Unternehmen aus Produktion, Handel, Dienstleistungs- und Bausektor durch. Darin bewerten diese ihre aktuelle Lage mit „gut“, „schlecht“ oder „befriedigend“. Darüber hinaus prognostizieren die Befragten die Lage ihres Unternehmens in den nächsten sechs Monaten mit „günstiger“, „ungünstiger“ oder „gleichbleibend“. Zur Ermittlung des Wertes der aktuellen und der zukünftigen Wirtschaftslage werden jeweils die Anteile von „schlecht“ bzw. „ungünstiger“ von „gut“ bzw. „günstiger“ abgezogen. Der Index ist der Mittelwert aus diesen beiden Salden. Das Leibniz-Institut veröffentlicht den ifo-Index bereits seit 1972 regelmäßig. Er gilt als der wichtigste Geschäftsklimaindex der deutschen Wirtschaft.
ifo-Index vom März 2021
Der Wert des Geschäftsklimaindex stieg von 92,7 Punkten im Februar auf 96,6 Punkte im März. Dabei sind die befragten Managerinnen und Manager sowohl mit der derzeitigen Lage als auch mit der Aussicht für die nächsten sechs Monate deutlich zufriedener: Für die aktuelle Wirtschaftslage ergab sich in der Umfrage ein Wert von 93. Die Erwartungen der Unternehmen lagen sogar bei 100,4 Punkten. Zum Vergleich: Seinen historischen Tiefstand hatte der ifo-Index mit einem Geschäftsklimawert von 75,6 im April 2020 zu Beginn der Coronakrise.
Die vier Sektoren sind allerdings nicht gleichermaßen im Aufschwung. Das verarbeitende Gewerbe weist mit Abstand die besten Werte auf. Dank weiterhin stabilen Exportzahlen leidet der Produktionssektor vergleichsweise wenig unter der Pandemie und Maßnahmen. Dienstleistungen und Handel haben sich teilweise erholt, wobei sich Einzelhandel und Gastronomie nach wie vor in der Krise befinden. Aufgefangen wird der Dienstleistungssektor von einer derzeit starken IT-Branche. Das Baugewerbe hat sich im Vergleich zu den letzten 12 Monaten gut erholt.