Bot-Angriffe im Weihnachtsgeschäft

Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Branchen des Einzelhandels für einen hohen Anteil des Jahresumsatzes verantwortlich. Zunehmend wird dieser vor allem online generiert, was eine Reihe an Herausforderungen mit sich bringt. In diesem Jahr wuchs die Zahl der Bot-Angriffe auf Online-Stores rapide an.

Entwicklung der Bot-Angriffe

Attacken auf Plattformen oder Firmen-Webseiten mit Hilfe von vorbereiteten Programmen sind keine Neuheit. Die so genannten Bad Bots sind gemeinsam mit der Entwicklung ihrer „guten Geschwister“, den von Unternehmen eingesetzten Bots für beispielsweise Support-Chats oder Onlinesuchen, immer omnipräsenter geworden. Da es sich hier um eine klassische Haudrauf-Methode handelt, ist die Durchführung keine Raketenwissenschaft. Selbstverständlich werden auch Cybersecurity-Systeme von Anbietern immer intelligenter, aber besondere Umstände können diese dennoch angreifbar machen.

Gefährdung des Weihnachtsgeschäfts

Die Weihnachtszeit ist für Cyberkriminelle, die mit Hilfe von Bad Bots agieren, besonders attraktiv. Einer der Hauptgründe ist die Auslastung während dieser Zeit. Die Onlinehändler möchten selbstverständlich möglichst viele Kundinnen und Kunden auf ihre Seiten locken. Sehr hohe Traffic-Zahlen bedeuten aber auch, dass die Seite unter Umständen anfälliger für Bot-Angriffe wird. Mit Hilfe von DDoS-Attacken verursachen Angreifer eine Überlastung des Systems. Die Folge: Die Server brechen zusammen und die Seite ist nicht mehr zu erreichen. Was unter normalen Umständen bereits eine recht prekäre Situation darstellt, ist an einem Tag in der Vorweihnachtszeit, wenn gerade Tausende Kundinnen und Kunden dabei waren, ihre Warenkörbe zu füllen, eine absolute Katastrophe. Glücklicherweise können sich Unternehme auf solche Ernstfälle vorbereiten. Regelmäßig durchgeführte Stresstests stellen die Server auf die Probe und garantieren ein sicheres Laufen des Systems auch bei Extrembelastungen.

Eine weitere Art der Bot-Angriffe, die insbesondere in der Vorweihnachtszeit für Probleme sorgt, ist das so genannte Scalping. Dabei kaufen Kriminelle limitierte Artikel mit Hilfe von Bots in kurzer Zeit auf. Dieses Phänomen tritt derzeit vor allem bei Spielekonsolen, Grafikkarten und High-Fashion auf. Onlinehändler erhalten dabei zwar den vollständigen Kaufpreis von den Betrügern, aber das Scalping führt zu einer künstlichen Verknappung von bereits ohnehin gefragten Produkten. Folglich kommt es zu Frust bei Kundinnen und Kunden, der sich wiederum auf den Betreiber des Onlinestores entlädt. Dies kann etwa dazu führen, dass sich die Kundin oder der Kunde im nächsten Jahr für einen anderen Anbieter entscheidet.