Bis dato war kostenloses Roaming in UK trotz Brexit weiterhin möglich. Nun scheinen einige britische Anbieter ihre Entscheidung geändert zu haben. Provider in der EU ziehen wohl nach, sodass bald auf beiden Seiten wieder Roaming-Gebühren fällig werden.
Britische Anbieter berechnen Roaming-Gebühren
Das Abkommen zum kostenlosen Roaming war im Juni 2017 ein Meilenstein für Verbraucherinnen und Verbraucher in der Europäischen Union. Mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs kam es zu Unsicherheit, ob das kostenfreie Roaming auch in dem Inselstaat weiterhin möglich sein wird. Zunächst gaben die britischen Anbieter geschlossen an, das Roaming-Abkommen weiterhin aufrecht zu erhalten. Für die ersten Brexit-Jahre konnten Inhaberinnen und Inhaber von Mobilfunkverträgen bei EU-Anbietern weiterhin kostenlos ihre Funktionen in UK nutzen. Das gleiche galt im Umkehrschluss für Briten in den EU-Mitgliedsstaaten. Dies soll sich nun bald ändern.
Vodafone UK und EE (British Telecom) planten bereits in der ersten Woche des neuen Jahres Roaming-Gebühren wieder einzuführen, allerdings wurde die Implementierung der notwendigen Struktur wohl nicht rechtzeitig abgeschlossen. EE wird nach derzeitigem Stand ab März 2022 britischen Kundinnen und Kunden die Kosten bei Reisen in die EU in Rechnung stellen. Vodafone UK möchte dies sogar schon ab Ende Januar tun. Der Provider Three (Hutchison 3G UK) will ebenfalls Gebühren für Roaming einführen. Diese sollen ab Mai gelten. Die zusätzlichen Kosten der drei Betreiber liegen bei rund 2 Pfund pro Tag (ca. 2,40; Stand: Januar 2022). Dies gilt allerdings je nach Provider nur bis zu einem gewissen Datenvolumen oder Aufenthaltsdauer in der EU, sodass die Kosten in der Praxis wesentlich höher ausfallen könnten.
Deutsche und österreichische Anbieter ziehen nach
Auch deutsche Kundinnen und Kunden müssen umgekehrt bereits jetzt oder bald wieder für Roaming in UK extra bezahlen. O2 (Telefónica Germany) hat die Gebühren bereits jetzt wieder eingeführt. Die Deutsche Telekom hat ihre Tarife diesbezüglich noch nicht geändert, aber sich etwaige Änderungen vorbehalten. In Österreich berechnete der größte Provider A1 bereits im Jahr 2021 Gebühren für Roaming in UK. Drei (Hutchinson Drei Austria) verrechnet inzwischen ebenfalls Kosten für die Nutzung der Netze im Vereinigten Königreich.
Bei welchen Anbietern bleibt Roaming in UK oder EU kostenfrei?
Auf britischer Seite gab der Provider Virgin Media O2 bekannt, auch in Zukunft keine Gebühren für Roaming in der EU von britischen Kundinnen und Kunden zu verlangen. In der Bundesrepublik gab Vodafone ähnliches bekannt. So soll der Brexit nichts an dem Status der UK als Roaming-Zone ändern. Auch für Magenta-Kundinnen und Kunden in Österreich soll sich nichts ändern. Das Roaming in UK bleibt für sie weiterhin kostenfrei.