Seit zwei Tagen ist es offiziell: Ab dem 15. Juni 2017 können EU-Bürger auch im Ausland weiter über ihren heimischen Anbieter telefonieren und surfen – ohne hohe Roaming-Gebühren zahlen zu müssen.
Lange Entwicklungsphase
Die Debatte um die Roaming-Gebühren flammte in den letzten Monaten im EU-Parlament immer wieder auf, ohne dass eine Einigung erzielt werden konnte. Bereits im September 2016 wurde ein Entwurf vorgelegt, der die Abschaffung der Roaming-Gebühren vorsah. Zwischenzeitlich einigte man sich auf eine „Fair-use Policy“. Diese erlaubte drei Monate gebührenfreie Nutzung des Mobilfunknetzes im europäischen Ausland – zu wenig, wie viele Verbraucherverbände meinten.
Am Mittwoch kam dann endlich die langersehnte Nachricht: Die Roaming-Gebühren sind ab 15. Juni 2017 Geschichte.
Gemeinsame Obergrenzen
Möglich ist die Abschaffung der Gebühren nur dank der Einwilligung der europäischen Telekommunikationsanbieter. Diese müssen sich die Nutzung ihrer Kunden gegenseitig in Rechnung stellen. Dazu wurden nun einige Obergrenzen festgelegt: 3,2 Cent pro Minute für Anrufe und 1 Cent für SMS. Bei der Nutzung des mobilen Internets fallen derzeit noch 7,70 Euro pro Gigabyte an. Ab 1. Januar 2022 soll ein Gigabyte nur noch 2,50 Euro kosten. Diese Preise liegen laut EU-Parlament 90 % unter den gegenwärtigen Gebühren.
Die Abschaffung der Gebühren im EU-Ausland hat selbstverständlich auch einen großen Vorteil für Nutzer von Telefonkonferenzen. Diese telefonieren ab Juni 2017 wesentlich günstiger, wenn sie im Ausland ihr Mobiltelefon nutzen.
Quelle: FAZ