Der Digitalverband Bitkom veröffentlichte am 1. September 2017 seine Studie „Wirtschaftsschutz in der digitalen Welt“. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass im Bereich IT-Sicherheit in Deutschland noch viel Handlungsbedarf besteht.
Über die Hälfte der Unternehmen ohne Notfallmanagement
Allein in den letzten sechs Monaten kam es mit „Wanna Cry“ und „Petya“ zu gleich zwei über Wochen andauernde Viruswellen. Es scheint, 2017 ist die Gefahr Opfer eines Hackerangriffs zu werden größer denn je. Darüber hinaus zeigten die Erfahrungen der vergangenen Monate, dass keine Branche oder Institution gegen Cyberattacken gefeit ist. Universitäten, Krankenhäuser, Fernsehsender und Großkonzerne sahen sich zum Teil machtlos gegen die ausgeklügelten Angriffe der Hacker. Deshalb sind die Ergebnisse der Bitkom-Studie umso bedenklicher. Wenn Hacker erstmal im System sind, haben nur 43 % der Firmen einen Notfallplan, welche Schritte zu unternehmen sind, um die Daten vor ihnen zu schützen.
In der Umfrage wurden 1.069 Geschäftsführer und Sicherheitsverantwortliche aus allen Branchen befragt. Dabei schnitten große Unternehmen (mehr als 500 Mitarbeiter) mit 68 % am besten ab. Unter den mittelständischen Unternehmen (100 bis 499 Mitarbeiter) verfügen 61 % über ein betriebliches Notfallmanagement. Kleinere Unternehmen (10 bis 99 Mitarbeiter) sind mit 40 % am schlechtesten vorbereitet. Besonders erschreckend: Nur rund die Hälfte der Betreiber von kritischen Infrastrukturen (KRITIS) wie Banken oder Energieversorger haben einen Notfallplan.