Gestern veröffentlichte die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, acatech, ihren Bericht „Arbeit in der digitalen Transformation“. In diesem wird von Personalvorständen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erörtert, wie in Zukunft gemeinsam der Wandel der Arbeitswelt gestaltet werden kann, sodass alle profitieren.
Drei Handlungsfelder
Häufig wird digitaler Wandel mit Verlust von Arbeitsplätzen gleichgesetzt. Laut des Berichts kann und muss die Transformation jedoch so gestaltet werden, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer profitieren. Hierzu werden drei Handlungsfelder vorgestellt: „Agilität“, „Lebenslanges Lernen“ und „Betriebspartner im Wandel der Zeit“.
Agilität steht für die Anpassungsgeschwindigkeit der Unternehmen – beispielsweise an veränderte Bedürfnisse ihrer Kunden – sowie für eine höhere Flexibilität. Gerade letzteres ist in der deutschen Arbeitswelt bislang nicht besonders hoch im Kurs. Die technischen Möglichkeiten – Telefonkonferenz und Co. – sind vorhanden, allerdings scheuen sich viele Arbeitgeber und auch Arbeitnehmer diesen Schritt zu gehen. Zudem muss auch der Gesetzgeber Freiräume für individuelle Gestaltung schaffen.
Lebenslanges Lernen bedeutet, gemeinsam als Unternehmen die Digitalisierung als Chance zu sehen. Dazu zählt innerbetriebliche Weiterbildung und die Förderung der Eigenverantwortung und Selbstbestimmtheit der Mitarbeiter. Dies trägt zur Beschäftigungssicherheit und zur Zufriedenheit der Beschäftigten bei.
Betriebspartner im Wandel der Zeit – es gilt, die Beziehung zwischen Unternehmen und Beschäftigten zu stärken. Durch Mitbestimmungsrecht können Arbeitnehmer die Prozesse des Unternehmens mitgestalten. Eine individuelle Organisation und Einführung von IT-Tools hilft dabei, Unternehmensstrukturen flexibler und effizienter zu machen.
Gemeinsam planen – gemeinsam profitieren
Um diesen Strukturwandel erfolgreich zu meistern, bedarf es der Zusammenarbeit aller Beteiligten: Unternehmen, Beschäftigte, aber auch Gesetzgeber. Allerdings zeigen sich einige Politiker skeptisch, wenn es um Reformen im Arbeitsrecht geht. Die Devise lautet jedoch: „nicht mehr Arbeiten, sondern flexibler“.
Fakt ist: Wenn deutsche Unternehmen am Weltmarkt wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen sie sich gemeinsam mit ihren Beschäftigten an die Veränderungen anpassen und diese als Chance nutzen, statt sich an alte Strukturen zu klammern.