Amazon veröffentliche am Donnerstag seine Zahlen für das zweite Quartal 2018 und gab damit Grund zum Staunen. Der größte Onlinehändler der Welt hatte einen Gewinn von 2,5 Milliarden US-Dollar zu verzeichnen. Ausgelöst wurde die rasante Gewinnsteigerung insbesondere von Amazon Web Services – kurz AWS – Amazons Cloud-Dienst.
Gewinn mehr als verzehnfacht
Im Vorjahresquartal hatte Amazon 197 Millionen US-Dollar Gewinn gemacht. Damit hat der Onlinehändler im zweiten Quartal dieses Jahres eine Steigerung von rund 1200 Prozent erreicht. Die gute Nachricht zog auch einen Anstieg an der Börse nach sich. Die Aktie stieg um mehr als 3 Prozent und kletterte damit auf ihren bisherigen Rekordwert von 1866 US-Dollar. Der Börsenwert des Unternehmens liegt nunmehr bei rund 880 Milliarden US-Dollar, womit es nach Apple das zweitteuerste Unternehmen der Welt ist.
Amazon setzte mit dem neuerlichen Rekord seinen bereits seit Jahren andauernden Höhenflug fort. So war der Börsenwert des Unternehmens noch im vergangenen Jahr nur halb so hoch. Verläuft der Umsatz dem typischen Jahresverlauf, so liegt der Höhepunkt erst im vierten Quartal. Hier macht der Onlinehändler dank des Weihnachtsgeschäftes den mit Abstand höchsten Absatz. Dieser betrug im letzten Jahr 60,45 Milliarden US-Dollar. Im zweiten Quartal 2018 wurden nun lediglich 52,89 Milliarden US-Dollar verzeichnet.
Gewinnmotor AWS
Der Onlinehandel ist nicht für Amazons rasante Gewinnsteigerung verantwortlich, stattdessen verbuchte Amazon Web Services 80 Prozent mehr Profit (1,64 Milliarden US-Dollar). Der Umsatz von AWS verdoppelte sich hingegen nur. Amazon Web Services ist der mit Abstand populärste Cloud-Dienst. Der Marktanteil beträgt rund 70 Prozent und wird von Freelancern, KMUs und Großkonzernen gleichermaßen genutzt. Zu den prominentesten AWS-Kunden zählt unter anderem Netflix oder Dropbox.
AWS bietet eine Vielzahl von Diensten an die sich zum großen Teil an Unternehmen, aber auch an den Verbraucher richten. So haben Prime-Kunden einen unbegrenzten Speicherplatz für Fotos – für anderen Dateien stehen 5 Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung. Für Unternehmen bietet Amazon eine Reihe an Tools zur Datenverarbeitung und -speicherung, zum Erstellen von Datenbanken und Analysen und Verwalten von Daten sowie Internet of Things. Dazu gibt es bei AWS Dienste wie Elastic Beanstalk zur Skalierung von Webanwendungen, Amazon Cloudwatch zur Erfassung von Kundendaten oder AWS indentity and Access Management zur Steuerung von Zugriffen und Ressourcen.
Bild: Amazon