Trotz der gegenwärtigen widrigen Umstände in der Weltwirtschaft kann das Reich der Mitte ein überraschend hohes Wachstum bei seinen Ausfuhren verbuchen. Was steckt hinter dem Anstieg beim China-Export?
China-Export in Zahlen
Bei der Veröffentlichung der aktuellen Zahlen waren zahlreiche Expertinnen und Experten verblüfft: Statt einer Abnahme stiegen die chinesischen Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 25,6 Prozent an. Die Einfuhren nahmen mit 33,1 Prozent sogar noch stärker zu. Durch den überraschend hohen China-Export liegt der Überschuss beim Außenhandel inzwischen bei 58,3 Mrd. US-Dollar.
Deutschland und die anderen EU-Mitgliedsstaaten profitieren dagegen nur wenig vom chinesischen Wachstum. So erhöhten sich die Importe aus der Europäischen Union nach China zwar um 12,4 Prozent. Die Steigerung des China-Export in die EU beträgt allerdings 29,4 Prozent. Beim deutschen Handel mit China ist der Unterschied noch eklatanter: Auch hier liegt die Zunahme der Ausfuhren Chinas bei knapp 30 Prozent. Deutschlands Exporte nach China stiegen aber nur um 5,6 Prozent.
Nachhaltige Erholung der Wirtschaft
Die aktuellen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Die Volksrepublik hat die durch die Pandemie verursachte weltweite Wirtschaftskrise nahezu hinter sicher gelassen. Auch die immer noch währenden ungünstigen Zustände in wichtigen Absatzmärkten scheinen dies nicht zu ändern. So erreichte China die starke Zunahme trotz der seit einigen Monaten grassierenden Delta-Variante des Coronavirus. Diesen wirtschaftlichen Erfolg hat das Reich der Mitte wohl zu einem großen Teil seiner konsequenten Null-Covid-Politik zu verdanken. Ausbrüche dämmt die Regierung dabei mit strikten Quarantäne- und Ausgangsbestimmungen direkt ein. Einreisende müssen – wenn sie das Land überhaupt betreten dürfen – sich strengsten Auflagen unterziehen.
Während andere Nationen nach wie vor rote Zahlen schreiben, erwarten Expertinnen und Experten in China ein Wirtschaftswachstum von rund 8 Prozent. Im vergangenen Jahr lag das Wachstum der chinesischen Wirtschaft nur bei 2,3 Prozent – für die Volksrepublik ein unterirdischer Wert. Derzeit scheint das Land definitiv auf einem guten Weg: im ersten Quartal stieg das BIP schon um beachtliche 21,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.