Die Datenschutzorganisation noyb möchte juristisch gegen rechtswidrige Cookie-Zustimmungen im Netz vorgehen. Was hat es mit der Aktion auf sich und was ist das Problem der Cookie-Banner? Sie erfahren alles Wichtige im folgenden Artikel.
Was sind Cookie-Banner?
Seit Inkrafttreten der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) vor drei Jahren sind Webanbieter verpflichtet, Besucherinnen und Besucher ihrer Seite zu fragen, ob sie der Speicherung von Daten zustimmen. Dies geschieht in der Regel über so genannte Cookie-Banner, die am unteren Bildschirmrand erscheinen, und ein Weiternutzen der Seite erstmal unmöglich machen, bis man diesen zustimmt oder andere Einstellungen auswählt. Grundsätzlich war das Hauptziel der DSGVO, einen höheren Datenschutz für Verbraucherinnen und Verbrauchern zu gewährleisten. Diese sollten selbst in der Lage zu sein, für jede Webseite Befugnisse über die Speicherung von Daten festzulegen. So können User mit Hilfe der Cookie-Banner zustimmen, dass eine Webseite alle Cookies speichern darf oder nur jene, die für die Nutzung der Seite notwendig sind.
Kampagne von nyob
Die Wiener NGO kritisiert am jetzigen System, dass viele der Cookie-Banner so aufgebaut sind, dass Verbraucher zur Zustimmung gedrängt werden. Die „Zustimmen“-Buttons sind meist groß und deutlich hervorgehoben, während die Ablehnung der Cookies nur über mehrere Mausklicks möglich ist. User müssen Umwege gehen, um der Speicherung zu Widersprechen und so stimmen viele der Speicherung von Daten in Cookie-Bannern aus Faulheit zu, und nicht, weil sie es so möchten. Häufig sind sich Userinnen und User gar nicht bewusst, zu was genau sie zustimmen oder der Prozess ist so weit erschwert, dass eine Ablehnung ausgeschlossen ist.
Dies möchte nyob nun ändern: Alle Webseiten sollen auf Auswahlbuttons mit „Ja“ oder „Nein“ bzw. „Zustimmen“ oder „Ablehnen“ umsteigen. Kürzlich startete hierfür eine Beschwerdewelle. Diese ist wohl die größte seit Einführung der DSGVO, wobei bereits 560 Seitenbetreiber mit undurchsichtigen Cookie-Bannern kontaktiert wurden. Insgesamt sollen Beschwerden an rund 10.000 Webseiten versendet werden. Falls diese nicht auf die Nachricht reagieren, drohen ihnen Bußgelder in vier- bis siebenstelliger Höhe.