Der Lockdown scheint bislang in Deutschland gut funktioniert zu haben, um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen. So wurde das Gesundheitssystem nicht überlastet und dadurch eine Vielzahl von Todesfällen verhindert. Gleichzeitig führt der Stillstand zur Corona-Rezession.
Hohe Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit
Gegen Ende der fünften Lockdown-Woche lassen sich nun die Folgen, die der bisherige und der noch folgende wirtschaftliche Stillstand haben wird, bereits abschätzen. Expertinnen und Experten prognostizieren einen Rückgang von 4,2 Prozent für das deutsche BIP. Dies ist damit der höchste Fall seit 2009. Damals kam es durch die Finanzkrise zu einer Abnahme von 5,7 Prozent. Die Corona-Rezession wird darüber hinaus zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit auf knapp 6 Prozent führen. Auch die Zahl der Angestellten in Kurzarbeit nimmt stark zu: Sie soll bis zu 2,4 Millionen betragen.
Zwischen den verschiedenen Branchen zeigt sich ein differenzierteres Bild, wobei bis auf wenige Ausnahmen alle Umsatzeinbußen zu beklagen haben. Bisheriger Gewinner der Corona-Krise sind eindeutig Supermärkte. Diese fuhren aufgrund der Hamsterkäufer vieler Verbraucherinnen und Verbraucher Rekordumsätze ein. Hart getroffen wurde auf der anderen Seite die Gastronomie und der Tourismus. Nach dem Wegfall eines Teils der Wintersaison scheint nun auch die Sommersaison für viele in Gefahr. Vor allem der Ausfall von Großveranstaltung wie etwa dem Münchner Oktoberfest wird zu Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe führen. Dabei sind neben den Unternehmen selbst meist die Angestellten noch mehr bedroht, da häufig ein wichtiger Teil der Einkünfte über Trinkgeld bezogen wird, was bei Kurzarbeit komplett wegfällt.
Mittelfristige Erholung
Trotz der Corona-Rezession rechnen Ökonominnen und Ökonomen mit einer mittelfristigen Erholung der deutschen Wirtschaft. Bereits 2021 soll das Wirtschaftswachstum wieder anziehen und dabei sogar bis zu 5,8 Prozent betragen. Glücklicherweise hat Deutschland in den vergangenen Jahren viel Reserven angespart, um einen solchen wirtschaftlichen Einbruch gut wegzustecken. Selbstverständlich ist die Bundesrepublik jedoch genauso auf die Nachfrage aus dem Ausland angewiesen, sodass eine länger anhaltende Weltwirtschaftskrise vor allem in den exportorientierten Branchen zu massiven Problemen führen würde.