Das Jahr 2020 ging vor wenigen Wochen zu Ende und damit hoffen viele ebenfalls auf einen Neustart in ein hoffentlich entspannteres und normaleres Jahr 2021. Doch noch ist die Krise nicht gebannt. Aufgrund von Mutationen des Virus sprechen Entscheidungsträger davon, dass der schwierigste Teil noch vor uns liege. Doch Teile der Bevölkerung bangen schon jetzt um ihre Existenz. Doch was ist die gesamte Corona-Wirtschaftsbilanz des letzten Jahres? Und wie sieht der Ausblick für 2021 aus?
Corona-Wirtschaftsbilanz 2020
Laut Statistischem Bundesamt ging die Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent zurück. Damit ist die Corona-Wirtschaftsbilanz für 2020 wesentlich weniger schlimm als gedacht und liegt ein gutes Stück hinter dem Einbruch der Wirtschaftskrise von 2009, welcher 5,7 Prozent betrug. Noch im zweiten Quartal hätte jedoch wohl keiner mit einer raschen Erholung gerechnet: Mit einem Rückgang von 9,5 Prozent der Höhepunkt der Rezession 2020. Dafür folgte danach ein Plus von 8,5 Prozent im dritten Quartal des Jahres.
Der erneute Lockdown im November führte von zuvor wirtschaftlicher Erholung allerdings für manche Branchen wieder zur Stagnation. Die Industrie war hiervon jedoch weit weniger betroffen als noch im ersten Lockdown im Frühjahr. Auch die Erwerbstätigkeit sank mit dem letzten Shutdown im Herbst nur leicht, wobei wieder mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kurzarbeit gehen mussten.
Ausblick für 2021
Auch für das kommende prognostiziert das Bundewirtschaftsministerium eine schnellere Erholung in der Industrie im Vergleich zum Dienstleisungssektor. Dies gilt insbesondere, wenn die Covid-Maßnahmen noch weiter andauert als bisher gedacht. Der positive Ausgang bei den Brexit-Verhandlungen dürfte der Produktion und vor allem dem Export zusätzlichen Auftrieb geben. Eine ähnliche Entwicklung wie in Deutschland ist auch am Weltmarkt zu sehen. So war die Industrie weltweit bereits zum Jahresende hin auf einem guten Weg zur Erholung.
Für den Konsum am Binnenmarkt ist zu erwarten, dass viele Personen ihre ausgesetzten Käufe – etwa die Anschaffung eines neuen PKWs – nun in diesem Jahr nachholen, was zu weiteren Zuwächsen beim BIP führen dürfte. Andererseits ist die Krise noch lange nicht durchgestanden und viele Unternehmen konnten sich bislang nur mit staatlichen Hilfen über Wasser halten. Sollten diese 2021 schrittweise zurückgefahren werden, könnte es in diesem Jahr zu massiven Entlassungswellen und Betriebsschließungen kommen.