Die nunmehr seit 14 Monaten andauernde Krise forderte Unternehmen in Deutschland einiges ab. Durch die Umstellung auf Homeoffice und Kontaktreduzierung mussten neue Lösungen für alte Unternehmensabläufe her. Die erzwungene COVID-Digitalisierung scheint inzwischen schon bei vielen Firmen Früchte zu tragen.
Umdenken in Unternehmen
Bereits vor der Pandemie war klar, dass die deutsche Wirtschaft sich dringend auf die Umstellung auf die Industrie 4.0 konzentrieren muss. Leider blieb es häufig sowohl in Politik als auch in Unternehmen bei leeren Beteuerungen. Die Coronakrise führte jedoch bei vielen in der Privatwirtschaft zum Umdenken. Laut einer Bitkom-Umfrage dachte noch rund ein Viertel der Unternehmen zu Beginn des letzten Jahres, dass die Digitalisierung keinen Nutzen für ihre Unternehmensprozesse bereithielte. Vor zwei Jahren gab dies sogar ein Drittel der befragten Firmen an. Bei der aktuellen Umfrage hingegen waren nur mehr 12 Prozent dieser Meinung. Dagegen sagten 95 Prozent, dass durch die Pandemie die Digitalisierung in ihrem Unternehmen wichtiger wurde. Bei der Umfrage nahmen 500 Firmen ab einer Größe von 20 Mitarbeitern aller Branchen teil.
Zwei Drittel der befragten Unternehmen haben die Krise schlecht überstanden und obwohl ihnen die Umstellung auf innovative Prozesse dabei helfen kann, ist die COVID-Digitalisierung auch ein zweischneidiges Schwert: So treibt sie bei knapp der Hälfte Entwicklungen in diesem Bereich voran, die schon seit Jahren nötig war. Bei der anderen Hälfte der Befragten sorgt die Krise auch für ein Einfrieren von Projekten zur Digitalisierung.
Nutzung von digitalen Tools
Nicht überraschend dürfte sein, dass der Gebrauch von Kommunikations- und Kollaborationstools im Rahmen der COVID-Digitalisierung rapide zugenommen hat. Dabei liegt die Nutzung von Smartphone (89 Prozent), Videokonferenzen (67 Prozent) und Messengern (66 Prozent) auf den ersten drei Rängen. Analoge Kommunikation wie Fax ist hingegen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen.
Abgesehen von diesen niedrigschwelligen Anwendungen scheitern viele Digitalvorhaben in Unternehmen derzeit noch an fehlendem Know-How. Die Umstellung auf digitale Systeme werden etwa durch fehlende Standards (64 Prozent) und hohe Datenschutzanforderungen (63 Prozent) beschränkt.