Das Arbeiten im Homeoffice hat viele Vorteile. Die erhöhte Flexibilität durch die freie Zeiteinteilung kann die Work-Life-Balance für viele Menschen deutlich verbessern. Telearbeiter leiden jedoch auch häufig unter der Arbeit in den eigenen vier Wänden. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der ILO (Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen).
Höhere Arbeitszeiten und Isolation
Neben allgemeinen Daten wie dem Anteil der Telearbeiter an allen Erwerbstätigen in verschiedenen Ländern, beschäftigt sich die Studie insbesondere mit den Konditionen und Auswirkungen der Telearbeit. So ergab sie unter anderem, dass Telearbeiter durchschnittlich mehr Wochenstunden arbeiten als Menschen mit festen Arbeitszeiten im Büro.
Negative Auswirkungen der Arbeit im Homeoffice sind laut der Studie unter anderem erhöhter Stress, aufgrund der fehlenden klaren Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben. So fühlen sich rund 22 % der Menschen, die auf einen hohen Anteil an mobiler Telearbeit in ihrer gesamten Arbeitszeit kommen, immer gestresst und etwa 18 % die meiste Zeit gestresst während der Arbeitszeit. Bei Erwerbstätigen, die immer im Büro ihres Unternehmens arbeiten, fühlen sich im Vergleich dazu nur rund 8 % immer und etwa 14 % die meiste Zeit gestresst.
Auch die Isolation von der Außenwelt, die bei vielen Telearbeitern nur durch eine wöchentliche Telefonkonferenz unterbrochen wird, wurde von vielen Befragten als einer der größten Nachteile angegeben.
Gesundheitliche Folgen
In der Studie wurde ebenfalls die Frage gestellt, ob die Arbeit positive oder negative Auswirkungen auf die Gesundheit habe. Dabei kam heraus, dass Telearbeiter insgesamt sowohl mehr negative, als auch mehr positive Auswirkungen ihrer Arbeit auf ihre Gesundheit spüren.
Dies kann als Zeichen verstanden werden, dass Telearbeit, bzw. die Arbeit im Homeoffice durchaus förderlich für Erwerbstätige sein kann. Wichtig ist, dass bestimmte Regeln eingehalten werden, um den Stress und damit die Belastung für Körper und Geist auf einem möglichst niedrigen Niveau zu halten.
In der Studie, die in Zusammenarbeit mit Experten des Eurofonds durchgeführt wurde, wurden Statistiken aus über 30 Industrie- und Schwellenländern analysiert. Teilweise sind die Daten jedoch bis zu sechs Jahre alt, weshalb die Zahlen für einige Länder weniger aussagekräftig sind als für andere. Die deutschen Statistiken stammen aus dem Mikrozensus von 2014.