In den Jahren 2015, 2016 und 2017 ging es stets bergauf für die Wirtschaft in der Bundesrepublik. In den vergangenen Monaten schien es jedoch so, als würde sich das Blatt langsam wenden. Steht Deutschland 2018 der Abschwung bevor?
Zenit wurde erreicht
Nachdem 2015 bereits ein Rekord aufgestellt wurde, brach Deutschland diesen im darauffolgenden Jahr wieder. Der Außenhandel hatte bis dato noch nie einen so hohen Überschuss erzielt. Dieser Erfolg schien die Unternehmen zu beflügeln – auch im Jahr 2017 riss die positive Entwicklung nicht ab. In diesem Jahr wurde mit 2,2 % das höchste Wirtschaftswachstum seit sechs Jahren erzielt. Zudem sank die Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik auf den tiefsten Stand seit der Wiedervereinigung.
Mit den neuerlichen Rekorden im letzten Jahr scheint die deutsche Wirtschaft jedoch den Scheitelpunkt erreicht zu haben. Einige Indikatoren weisen auf einen bevorstehenden Abschwung hin, so Experten.
Wahrscheinlichkeit für Rezession bei 33 %
Der Geschäftsklima-Index des Ifo-Instituts sank im April von 103,3 Punkten im Vormonat auf nurmehr 102,1 Punkte. Damit kam es zum fünften Rückgang in Folge. Bei der Umfrage werden jeden Monat rund 9.000 Manager deutscher Firmen befragt. Diese geben sich pessimistischer als noch im vergangenen Monat. Die Vereinigten Staaten machen ihnen derzeit doppelt das Leben schwer: sowohl der drohend bevorstehende Handelskrieg mit der Volksrepublik China als auch die Sanktionen gegen Russland werden Einbußen von mehreren Hundert Millionen Euro verursachen. Doch nicht nur der Außenhandel hat mit Problemen zu kämpfen. Auch auf dem Binnenmarkt ist die Hochstimmung verflogen. Der Einzelhandel verzeichnete im Februar den dritten Umsatzrückgang in Folge. Der Frühwarn-Index für Rezessionen des Marcoeconomic Policy Intstitute gibt ebenfalls Grund zur Sorge. Dieser stieg zuletzt signifikant, wobei die Wahrscheinlichkeit, dass es in den nächsten drei Monaten in Deutschland zu einer Rezession kommt, bei 33 % liegt. (Quelle: Deutsche Wirtschaftsnachrichten)
Nicht nur in Deutschland, auch auf globaler Ebene wird vor dem Abschwung gewarnt. Christine Lagarde, die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) bleibt zwar vorerst optimistisch, aber betont wie wichtig es sei, den Protektionismus einiger Staaten zurückzudrängen. Sollte dies nicht gelingen, könnte Deutschlands Stärke, der Export, der heimischen Wirtschaft zum Verhängnis werden.