Nach jahrelanger Verhandlung kam es zwischen den USA, Mexiko und Kanada endlich zu einer Einigung um den Nachfolger des Freihandelsabkommens NAFTA. Das USMCA hat am Ende alle Parteien glücklich gemacht – es könnte allerdings zu Problemen für deutsche Exporteure führen.
Nur Gewinner
Präsident Donald Trump hat direkt nach seinem Amtsantritt 2016 das bis dato bestehende nordamerikanische Handelsabkommen mit der Begründung , dass die Vereinigten Staaten darin benachteiligt würden,
aufgekündigt . Danach setzte eine Unsicherheit in der Region ein, welche im Grunde bis zur gestrigen Einigung anhielt. Das neue United States Mexico Canada Agreement betrifft nicht nur die 500 Millionen Menschen, die in der Region leben, sondern auch viele Länder die dorthin exportieren.
Aus dem neuen Abkommen gehen alle Parteien als Sieger hervor. Sowohl Mexiko als auch Kanada wie auch Demokraten und Republikaner in den USA sind von den Verbesserungen überzeugt. Zum Großteil beruht USMCA auf den Regelungen, die bereits in NAFTA enthalten waren, jedoch wurden einige Produktionszweige – etwa die Automobilindustrie neu und vor allen Dingen auch strenger reglementiert. Des Weiteren wurde der Warenaustausch am Binnenmarkt für Agrarprodukte erleichtert sowie das Urheberrecht gestärkt bzw. ausgeweitet auf digitale Medien.
Was ändert sich für die Autoindustrie?
Die deutsche Wirtschaft litt in den vergangenen Monaten stark unter dem Rückgang bei der Automobilproduktion, was nicht zuletzt auch der Unsicherheit am nordamerikanischen Markt zu verdanken ist. Mit dem USMCA ist nun endlich Klarheit vorhanden – auch wenn diese nicht nur Vorteile für Volkswagen, Daimler und BMW bringt. Die Lage ist im Vergleich zu NAFTA wesentlich komplizierter geworden. Zwar versuchten die Automobilkonzerne mit der Verlagerung einiger Produktionsstätten nach Mexiko sich bereits für die neuen Auflagen zu wappnen, aber dies alleine wird nicht ausreichen.
Die neuen Richtlinien sehen vor, dass 75 Prozent eines Autos in Nordamerika hergestellt werden muss (zuvor 62,5 Prozent). Da der Motor nicht vor Ort hergestellt wird, wird dies schwer umsetzbar sein. Außerdem muss 70 Prozent des verbauten Stahls aus der Region stammen. Allerdings wird dort zu wenig produziert, um den gesamten Bedarf zu decken. Ebenfalls problematisch ist die Anforderung, dass 40 bis 45 Prozent der Autoteile von Arbeitern angefertigt werden, welche einen Mindestlohn von 16 US-Dollar in der Stunde bekommen. Zwar will Mexiko seine Löhne angleichen, aber dies wird einige Jahre dauern.