Im Zuge der Corona-Pandemie ist der Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China wieder aufgeflammt. Nach einer Entspannung vor der Krise kam es nun wieder zu einem regelrechten Zollstreit zwischen den beiden Supermächten.
Anschuldigungen wegen des Coronavirus
Noch im Januar schien sich der über Jahre andauernde Handelskonflikt zwischen USA und China endlich zu entspannen. Am 15.01.2020 unterschrieben sie ein gemeinsames Handelsabkommen, welches den Zollstreit und andere protektionistische Maßnahmen in Zukunft verhindern sollte. Diese Entspannung scheint nun passé zu sein.
US-Präsident Trump beschuldigte die Volksrepublik in der Bekämpfung der Epidemie in ihren Anfängen schwere Fehler gemacht zu haben – etwa die Vertuschung der ersten Ausbrüche. Bereits vor Wochen bestand er zudem darauf, nicht die international geläufigen Namen COVID-19 oder Coronavirus zu nutzen, sondern die Bezeichnung „China-Virus“ zu verwenden. Darüber hinaus gab es immer wieder Anmerkungen aus den USA über den vermeintlichen Ursprung von SARS-CoV-2. So soll es nicht natürlich entstanden sein und zu einer Übertragung auf einem Markt in Wuhan gekommen sein, sondern stattdessen in einem Labor in Wuhan entwickelt und danach unabsichtlich oder gar absichtlich freigesetzt worden sein. Damit sieht Präsident Trump China eindeutig als schuldige Nation, was einen neuerlichen Zollstreit inklusive Strafzöllen und sogar Entschädigungszahlungen rechtfertigen soll.
Auswirkungen auf Deutschland
Diese internationalen Entwicklungen gehen selbstverständlich nicht spurlos an der Bundesrepublik vorüber. Zwar waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie in Deutschland noch moderat, aber dennoch ist laut Ökonominnen und Ökonomen mit einer Rezession zu rechnen. Damit ist Deutschland besonders verwundbar für internationale Konflikte, was sich auch an der Börse zeigte. So fielen sowohl Dax als auch Eurostoxx50 beide um mehr als drei Prozent. Zwar ist man damit noch von den Tiefs im März entfernt, aber ein rasches Überwinden der Krise, welches Anlegerinnen und Anleger Ende April schon in Sicht hatten, scheint nun wieder in weitere Ferne gerückt.
Die USA setzt indes trotz immer weiter steigenden Infektions- und Todesfällen auf den Abbau von Lockdown-Maßnahmen – zum Wohle der Wirtschaft. Ob dieser Plan aufgehen wird, ist disputabel.