Export nach Kroatien – alles was Sie wissen müssen

Kroatien, das jüngste Mitglied der europäischen Union, durchlebte zuletzt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Doch im Jahr 2018 könnte die Krise seines größten Konzerns für einen Dämpfer sorgen. Im Folgenden Artikel erfahren Sie interessante Informationen zur aktuellen Wirtschaftslage und weitere Fakten zum Export nach Kroatien.

Länderfakten

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das Wachstum im Vergleich zu 2016 etwas verlangsamt. Laut Statista lag das Wachstum 2017 bei rund 2,8 %. Zum Vergleich: 2016 waren es noch über 3,1 %. Eigentlich waren die Zahlen im vergangenen Jahr gut. So zog es mehr Touristen denn je an die kroatische Adriaküste. Als wichtigste Branche macht der Tourismus rund ein Viertel des BIP aus. Auch Investitionen sowie Im- und Exporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr an.

Allerdings stürzte der größte Konzern des Landes, Agrokor, welcher für mehr als ein Zehntel des BIP verantwortlich ist, im letzten Jahr in eine Krise. Eine Sanierung unter staatlicher Aufsicht sollte die Rettung bringen – ob sich dies bewahrheiten wird, bleibt immer noch abzuwarten. Laut der österreichischen Zeitung „Der Standard“ sollen die Folgen für die Wirtschaft lediglich begrenzt sein.

Neben der Agrokor-Krise hat Kroatien jedoch zusätzlich nach wie vor mit strukturellen Problemen zu kämpfen, die nur durch einschneidende Reformen gelöst werden können. Sollten diese durchgesetzt werden, besteht gerade im Bereich Infrastruktur ein großes Entwicklungspotenzial – insbesondere für Unternehmen aus dem EU-Ausland.

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Steuern

Die Steuergesetze Kroatiens wurden im vergangenen Jahr erneuert. So wurde etwa die Körperschaftsteuer von 20 auf 18 % gesenkt. Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 3.000.000 HRK (rund 400.000 Euro) werden nur mit 12 % Körperschaftsteuer belastet. Nach Ungarn hat Kroatien mit 25 % immer noch den höchsten Umsatzsteuersatz der EU. Die ermäßigten Umsatzsteuersätze belaufen sich auf 5 und 13 %.

Im Regelfall wird beim Export das Reverse-Charge-Verfahren angewandt. Das heißt, die Steuerschuld geht auf den Warenempfänger über. Dazu ist immer die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer beider Parteien notwendig.

Die Einkommensteuer wurde ebenfalls reformiert. Statt drei gibt es nur noch zwei Steuersätze: Bis zu einem Einkommen von 210.000 HRK (28.455 Euro) werden 24 % und darüber 36 % fällig.

(Quelle: WKO)

Zollbestimmungen

Als Mitgliedsstaat der Europäischen Union werden für deutsche Exporte keine Zollgebühren erhoben, was den Export nach Kroatien erheblich erleichtert.