Derzeit versucht Marokko mit offensiver Außenpolitik seine wirtschaftliche Position zu verbessern. Dabei steht das Land in Nordafrika derzeit vor allem in Konflikt mit der Türkei über das gemeinsame Freihandelsabkommen. Gleichzeitig möchte sich Marokko sowohl der EU als auch seinen südlichen Nachbarn sowie China annähern.
Wirtschaft
Der Handelskonflikt zwischen der Türkei und Marokko steht kurz vor der Eskalation. Bereits seit mehreren Wochen kritisiert das Königreich Marokko die Türkei aufgrund des bilateralen Handelsdefizits, wobei es zuletzt sogar zur Einführung von Strafzöllen auf türkische Textilien kam. Nun soll eine Kommission das Freihandelsabkommen bis Monatsende überprüfen – im schlimmsten Fall könnte es zum Ausstieg aus dem Abkommen kommen.
In eine andere Richtung soll es hingegen mit der Europäischen Union gehen. Ein offizielles umfassendes Freihandelsabkommen ist noch nicht in Kraft, was sich nun endlich ändern soll. Problematisch sind hierbei vor allem die teilweise stark voneinander abweichenden Rechtsvorschriften, die nicht nur eine Angleichung der Bestimmungen, sondern auch Investitionen schwierig machen. Mit dem neuen Aktionsplan 2019-2023 möchte die marokkanische Regierung einen entschiedenen Schritt nach vorne machen.
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Steuern
Die Körperschaftsteuer bewegt sich je nach Gewinn des Unternehmens zwischen 10 und 31 Prozent. Marokko verfügt über ein Umsatzsteuersystem mit vier Sätzen. Die reguläre Umsatzsteuer beträgt 20 Prozent – zusätzlich gibt es drei verringerte Sätze von 7, 10 und 14 Prozent. (Quelle: PWC)
Zwischen Deutschland und Marokko existiert ein Abkommen zur Doppelbesteuerung.
Marokko verfügt über sechs Einkommensteuerklassen. Der niedrigste Satz beginnt bei 10 Prozent. Der Spitzensteuersatz beträgt 38 Prozent und wird bei einem Jahreseinkommen von mehr als 180.000 MAD (ca. 16.900 Euro; Stand: Januar 2020) fällig.
Zollbestimmungen
Seit 2000 ist das Europa-Mittelmeer-Assoziierungsabkommen in Kraft und seit 2013 wird über ein vertieftes und umfassendes Freihandelsabkommen verhandelt. Wie bereits erwähnt, bemüht sich das Land derzeit um Fortschritt in den Verhandlungen. Bis dahin werden die üblichen internationalen Zollgebühren fällig.