Die Karibikinsel Puerto Rico gehört faktisch zu den USA, aber weist aufgrund seiner Sonderstellungen einige rechtliche Besonderheiten und Teil-Autonomie auf. Von allen US-Verwaltungseinheiten reagierte Puerto Rico am entschiedensten auf die COVID-Krise, dennoch stürzte das Außengebiet in eine tiefe Rezession.
Wirtschaft
Puerto Rico ging bereits gebeutelt in die Pandemie. So kam es im Zuge von Hurricanes in den Jahren 2017 und 2020 zu massiven Verwüstungen und Zerstörung der Infrastruktur. Dies führte zu einer hohen Arbeitslosigkeit von 9,2 bzw. 8,3 Prozent (2018 und 2019), welche in den folgenden Jahren weiter anstieg bzw. dauerhaft hoch bleiben soll – 8,6, 9,6 und 9,4 Prozent (2020, 2021 und 2022). Das BIP erfuhr ebenfalls einen massiven Einbruch von -7,5 Prozent im Jahr 2020. In den folgenden Jahren soll sich laut IMF allerdings eine leichte Erholung einstellen. Auch für deutsche Unternehmen und Investoren wären dies gute Nachrichten: Das Außengebiet der USA ist eine der reichsten Regionen in Lateinamerika und bietet damit grundsätzlich gute Chancen für den Export und Investmentprojekte.
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Steuern
Puerto Rico verfügt über ein Steuersystem, das sich in weiten Teilen von den Vereinigten Staaten unterscheidet. So beträgt die allgemeine Umsatzsteuer nur 11,5 Prozent. Der ermäßigte Steuersatz, welcher für viele Produkte des täglichen Bedarfs sowie Dienstleistungen gilt, beläuft sich auf 4 Prozent. Die Unternehmensteuer ist dagegen recht hoch in Puerto Rico. Sie liegt bei 37, 5 Prozent.
Zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten existiert ein Doppelbesteuerungsabkommen, aber dies schließt Puerto Rico und andere Außengebiete nicht mit ein.
Die direkte Einkommensteuer setzt sich im US-amerikanischen Außengebiet aus der Personal Income Tax und der Alternate Basic Tax (ABT)zusammen. Erstere sieht fünf progressive Steuersätze vor, wobei der Spitzensteuersatz bei einem Jahreseinkommen von mehr als 61.500 US-Dollar fällig wird und 33 Prozent beträgt. Die ABT ist eine zusätzliche Steuer mit fünf Klassen, die sich an Besserverdiener richtet. Sie beginnt bei 1 Prozent auf jegliches Einkommen über 25.000 bis 50.000 US-Dollar. Der Überschuss ab 250.000 besteuert das puerto-ricanische Finanzamt mit 24 Prozent.
Quelle: PWC
Handelsabkommen und Zollbestimmungen
Derzeit besteht zwischen der EU und der USA kein Handelsabkommen. Die Verhandlungen über das Transatlantische Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) legten die Parteien 2017 auf Eis. Mit der Wahl des aktuellen US-Präsidenten Joe Biden nahmen die Europäische Union und die Vereinigten Staaten die Gespräche diesbezüglich wieder auf. Bis es zu einer Übereinkunft und damit Abweichungen von den derzeit geltenden üblichen internationalen Zollbestimmungen geben wird, werden allerdings noch einige Jahre vergehen.