Die vergangene Woche lieferte gleich zwei große Hackerangriffe zutage. So gab es Mutmaßungen über chinesische Spionage bei Amazon und Apple. Des Weiteren kam es zu einem Datenklau bei Telekom Austria.
Chinesischer Spionagechip
Laut der Bloomberg Businessweek schleuste das chinesische Militär 2015 einen Chip in die Motherboards des US-Elektronikherstellers Supermicro ein. Dieser hatte lediglich die Größe eines Reiskorns und blieb so unentdeckt. Trotz seiner geringen Größe enthielt der Chip einen Prozessor und einen Speicher und war damit in der Lage, Daten aus dem Gerät, in dem er verbaut war, weiterzugeben. Die Einschleusung erfolgte über Subunternehmer von Supermicro. Der Elektronikhersteller zählt zu den wichtigsten Produzenten der Branche und liefert unter anderem an Amazon und Apple. Bereits 2015 flog die mutmaßliche Spionageaktion auf, sodass es in den letzten Jahren zu keinem Datenklau auf diesem Wege gekommen sein dürfte. Wie groß die Ausmaße des Hackerangriffs im Jahr 2015 waren, ist noch unklar. In den Medien wird viel über die Glaubwürdigkeit des Berichtes der Businessweek spekuliert. Sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten, könnte dies die ohnehin angespannte Beziehung zwischen den USA und China weiter verschärfen.
Telekom Austria
Der Telekommunikationsanbieter A1 Telekom Austria wurde ebenfalls Opfer einer Cyberattacke. Dabei wurden private Kundendaten wie Namen, Telefonnummern oder E-Mail-Adressen sowie Passwörter entwendet. Hinter dem Angriff steckt angeblich derselbe Hacker, der bereits für die „Datenpanne“ bei Domainfactory verantwortlich war. Dabei wurden tausende Kundendaten des Webhosters als XML-Feed ins Netz gestellt. Der Hacker brüstete sich damals im Juli mit dem Angriff auf Twitter. Zum Datenklau bei Telekom Austria bekannte er sich auf demselben Weg. Wie viele A1-Kunden vom Angriff betroffen sind, ist noch unbekannt.
Schutz für Verbraucher
Als Kunde ist man in solchen Fällen von den Sicherheitsvorkehrungen großer Unternehmen abhängig. Das diese jedoch ebenfalls nicht vor Schwachstellen oder unzulänglicher Cyber-Security gefeit sind, wird immer wieder schmerzhaft ins Gedächtnis gerufen. Gerade deutsche Firmen – wie viele Studien der letzten Jahre bewiesen – nehmen die Bedrohung durch Hackerangriffe häufig nicht ernst genug. Der erste Schutz beginnt beim eigenen Passwort. Dies sollte möglichst willkürlich und nicht im Zusammenhang mit der eigenen Person stehen. Im Idealfall eine Abfolge von Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Zeichen. Für die einfache Erstellung besonders sicherer Passwörter empfiehlt sich ein Passwortgenerator.