Der Google Play Store wird derzeit wieder von einer altbekannten Schadsoftware heimgesucht. Im folgenden Artikel erfahren Sie, was es mit der Joker-Malware auf sich hat und wie Sie den unliebsamen Gast wieder von ihrem Smartphone bekommen.
Wie funktioniert die Joker-Malware?
Joker-Malware fand in den vergangenen Jahren immer wieder über Apps, welche Android-User aus dem Google Play Store runtergeladen hatten, den Weg auf Smartphones. Das erste Mal tauchte die Schadsoftware 2017 auf; der letzte große Ausbruch fand im Februar dieses Jahres statt. Damals entfernte Google fünf Apps, welche mit der Joker-Malware infiziert waren, aus seinem Play Store.
Doch warum ist es so schwierig für Google, die Sicherheitslücken zu schließen? Die Verantwortlichen hinter der Joker-Malware nutzen Kniffe, um den App Store auszutricksen. So tarnen sie ihre Trojaner zunächst als harmlose Apps, die sie mit künstlichen guten Bewertungen im App Store promoten. Der schädliche Code wird erst, wenn bereits eine gewisse Anzahl an Downloads getätigt, wurde per Update auf die Smartphones gebracht.
Wenn sie den Weg auf das Smartphone gefunden hat, beginnt die Schadsoftware, persönliche Informationen aus Kontaktbuch oder Chatnachrichten auszulesen. Die Cyber-Kriminellen nutzen wiederum diese Informationen, um Betroffenen gefälschte Abrechnungen zu schicken, in denen sie bis zu dreistellige Geldbeträge unter Androhung rechtlicher Schritte fordern. Da es sich um recht niedrige Beträge handelt, zahlen viele lieber, statt sich einen teuren Rechtsbeistand zu suchen. Des Weiteren nutzen die Hacker die Informationen, um weitere positive Bewertungen im Google Play Store zu schreiben.
Wie entfernt man die Schadsoftware?
Um die Joker-Malware von Ihrem Android-Smartphone zu bekommen, müssen Sie lediglich die betroffene App löschen. Die Smartphone-Security-Firma Zimperium hat seit Anfang August über 60 bisher unerkannte Apps ausmachen können, welche die Schadsoftware in sich tragen. Hier finden Sie eine vollständige Liste.
Darüber hinaus sollte bei unerwarteten Rechnungen grundsätzlich immer ein Auge auf den Absender und seine Glaubwürdigkeit geworfen werden – der Abrechnungsbetrug funktioniert nur, wenn man der Rechnung auch Glauben schenkt.