Im Frühjahr sollen die 5G-Frequenzen versteigert werden. Derzeit überschatten jedoch hitzige Debatten die Vergabe der Rechte für den 5G-Ausbau. Huawei soll unter Umständen vom Ausbau ausgeschlossen werden. Der Grund: Der Netzwerkausrüster steht im Verdacht, sensible Daten an die chinesische Regierung weiterzuleiten.
Bereits fünf Nationen schlossen Huawei aus
Unter den Smartphone-Herstellern belegt Huawei inzwischen den zweiten Rang. Diese Stellung möchte das Unternehmen 2019 noch weiter festigen. Zudem ist der Konzern mit einem Marktanteil von 28 Prozent der größte Telekommunikationsausrüster der Welt – noch vor Ericsson (27 Prozent) und Nokia (23 Prozent). Doch Huawei geriet gemeinsam mit anderen chinesischen Technologie-Unternehmen in der Vergangenheit in Verruf. So sollen sie dazu verpflichtet sein, mit dem chinesischen Nachrichtendienst zusammenzuarbeiten und Hintertüren in ihrer Software einzubauen. Dies führte bereits dazu, dass die USA, das Vereinigte Königreich, Australien und Neuseeland den Netzwerkausrüster ausschlossen. Im Vereinigten Königreich ging man sogar soweit, Technik des Herstellers aus dem 3G- und 4G-Netz zu entfernen.
Schwerwiegende Folgen
In Deutschland überprüft nun die Bundesregierung, ob die Datensicherheit tatsächlich gefährdet wird wie behauptet. Vodafone und Telefónica verwenden Teile von Huawei. Die Telekom hingegen, der größte Telekommunikationskonzern in Europa, distanzierte sich zuletzt vom Netzwerkausrüster. Aufgrund der Größe von Huawei könnte ein Ausschluss jedoch schwerwiegende Folgen haben. Dies wäre mit großen Kosten verbunden und könnte im Endeffekt zu einer Verzögerung beim 5G-Ausbau führen.
Eigentlich kann sich Deutschland keinen Aufschub erlauben. Bei der Versorgung mit schnellem Internet hinkt die Bundesrepublik ohnehin seit Jahren hinterher. Wenn das Ziel der Bundesregierung, der neue KI-Standort zu werden, umgesetzt werden soll, braucht es auch stabile Verbindungen – sowohl durch die Leitung als auch durch das Mobilfunknetz. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Deutschland nach wie vor im europäischen Vergleich lediglich Mittelmaß ist. So verfügt nur knapp über die Hälfte der deutschen Unternehmen (ab 10 Mitarbeitern) über einen schnellen Internetanschluss, wobei dieser mit einer Datenübertragungsrate von mindestens 30 Megabit pro Sekunde definiert ist. Die Spitzenplätze werden von Schweden, Dänemark und den Niederlanden belegt.