Die deutsche Telekom will mit einer neuen Initiative etwas gegen die mangelnde Netzabdeckung in peripheren Gebieten der Bundesrepublik tun. Mit der Aktion „Wir jagen Funklöcher“ sollen gratis 50 Funklöcher geschlossen werden.
Deutschland liegt nur im Mittelfeld
Die Bundesrepublik liegt nach wie vor nur im Mittelfeld im internationalen Vergleich bezüglich Netzabdeckung. Laut Speedtest.net belegt Deutschland gerade einmal den 42. Rang beim Mobilfunk. Um die Breitbandanschlüsse ist es im globalen Vergleich etwas bessergestellt: Hier befindet sich Deutschland auf dem 34. Platz. Doch auch dies ist noch lange kein Grund zur Freude. Für viele Experten ist klar, dass der schleppende Ausbau des Mobilfunk- und Breitbandnetzes eine stetig wachsende Gefahr für die Wirtschaft darstellt – insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung digitaler Dienste wie etwa Internet of Things und Cloud Computing.
Die Ursachen hierfür sind sowohl auf Anbieter- wie staatlicher Seite zu finden. Letzterer bietet oftmals nicht genügend Anreize oder behindert den Ausbau mit zu strengen Steuervorschriften, während die Privatwirtschaft häufig aus ökonomischen Gründen periphere Standorte im Regen stehen lässt. Doch auch wenn beide Seiten Schuld tragen, dass der Ausbau nicht schneller voran geht, wird ein immerwährendes gegenseitiges Zuschieben des Schwarzen Peters nirgends hinführen. Das zwischen beiden Parteien große Uneinigkeit herrscht, ist spätestens während und nach den Verhandlungen um die 5G-Frequenzen wieder klar geworden. Doch sowohl Wirtschaft als auch Verbraucher brauchen Lösungen, keine Schuldzuweisungen. Die neue Initiative der Telekom ist hier ein Schritt in die richtige Richtung.
Wie funktioniert „Wir jagen Funklöcher“?
„Wir jagen Funklöcher“ richtet sich an Gemeinden, die ein (LTE)-Funkloch auf ihrem Gebiet haben. Sie können sich bei der Aktion um den Ausbau in ihrem Gemeindegebiet bewerben. Dazu müssen sie einen geeigneten Platz (Dach für eine Antenne oder Freifläche für einen Mast) mit Stromversorgung zur Verfügung stellen und in einem Bewerbungsformular bis 30. November 2019 erklären, warum gerade ihre Gemeinde geeignet ist. Die 50 Standorte sollen bis Ende 2020 in Betrieb genommen werden.